von
filofaxi
»
27.01.2016, 16:48
@ Gundulabella
….genau das ist der Handel - der gleichzeitig als Wirtschaft so verteufelt wird......
Wer verteufelt denn den Handel als Wirtschaft?
Es geht hier um teuflische Händler, die sich an der Not Derer bereichern, die sie – volkswirtschaftlich gesehen - eigentlich mit Waren versorgen sollten, statt sie um den angemessenen Gegenwert ihrer hergestellten Waren bzw ihrer Arbeit betrügen, und dadurch die Not erst hervorrufen, die sie eigentlich verhindern sollten.
….und ja - immer wieder wird auf die Firmen und Konzerne geschimpft........ sie sind es jedoch, die den Menschen Arbeit geben.....
Der Mensch braucht keine Arbeit, sondern die Mittel, mit denen er seine Grundbedürfnisse befriedigen kann. Dafür bezahlt er mit seiner Arbeitskraft, die Derjenige in Anspruch nimmt, der sie braucht, um das herzustellen, was Jeder braucht, um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen.
Der fälschlicherweise als „Arbeitgeber“ bezeichnete Unternehmer ist also in Wirkliechkeit Einer, der die Arbeit Anderer in Anspruch NIMMT (also eine Arbeit- Nehmer), und Derjenige, der seine Arbeit zur Verfügung stellt, ist Einer, der sie ihm GIBT (also ein Arbeit-Geber).
Die zynische Vertauschung der Begriffe soll die Arbeit des Arbeiters abwerten, und die Leistung des Unternehmers aufwerten, um eine geringere Bezahlung des Arbeiters, als die, die er verdient hat, zu rechtfertigen.
Das ist den Polit-Demagogen auch prima gelungen, denn mittlerweile glauben die Arbeiter ja selber dran, dass ihre Arbeit einen Dreck wert ist, und sie froh sein können, überhaupt arbeiten zu dürfen, während clevere Unternehmer derweil die Gewinne, welche aus dem erwirtschafteten Mehrwehrt der vom Arbeiter produzierten Ware und der Minderbezahlung ihrer Arbeit entstanden sind, als eigenen Verdienst deklarieren und sich selber in die Tasche stecken.
Vorteilsdenken (Pro-fit-Denken) zum Nachteil des Geschäftspartners nennt man - ethisch gesehen – Betrug, und wird normalerweise auch bestraft, aber nachdem Geiz als geil erklärt wurde, und der Böse (der Andere gegen ihren Willen schädigt) als gut (für den Schädiger), ist Betrug zum Kavaliersdelikt herabgestuft worden, und stört keinen großen Geist mehr.
...der Fernhandel früher wurde behindert durch die vielen Staaten, durch die hindurchgereist werden mußte...wobei jeder Staat eine "Maud" verlangt hat (die Stadtstaaten u.a. an ihren Brücken)......
Karl Marx irrte sich, als er annahm, dass die Überproduktion der Kapitalisten bei gleichzeitiger Verelendung der Arbeiter, die die Waren kaufen sollten, dazu führt, dass es keine Absatzmöglichkeiten mehr gäbe und daher auch das grenzenlose Gewinnstreben ein natürliches Ende habe, weil es ja noch genug andere weltweite Absatzmärkte für die Reichen gibt, die es sich leisten können.
Ebenso einfach lässt sich ein Arbeitsmarkt so weit unter Druck setzen, indem er zB mit billigen Arbeitskräften aus den Ländern überflutet wird, wo noch schlechtere Lebensbedingungen herrschen, sodass sie als Gastarbeiter bereit sind, für weniger, als für Mindestlohn zu arbeiten.
Das funktioniert so lange, bis die Verelendung Aller, die von ihrer Arbeit nicht mehr leben können, oder arbeitslos sind, weil sie keine Arbeitsstelle mehr finden, die anständig bezahlt wird, ein Maß erreicht hat, welches auch nicht mehr aus den Sozialkassen finanziert werden kann, sodass damit auch der reichste Staat, der diese paar sozialen Sicherheiten zum Schutze der Arbeiters vor der Raffgier der Kapitalisten überhaupt geschaffen hat, sozialwirtschaftlich kaputt ist.
Die „Maut“, die es bei der Durchreise durch ein fremdes Land oder auf Privatstraßen zu entrichten gilt, entspricht bei ausländischen wie inländischen Händlern und Produzenten den STEUERN, damit die sich ihre Gewinne nicht alle in die eigene Tasche stecken, sondern die Allgemeinheit davon mitpartizipieren lassen.
Diese Verpflichtung, ihre Gewinne mit Denen zu teilen, die sie mit ihnen zusammen erwirtschaften, wird von ihnen jedoch erfolgreich umgangen, indem sie im billigeren Ausland produzieren lassen, wo die Lebenskosten niedriger sind, und keine hohen Löhne nötig sind, um die Unkosten zu decken, sodass auch die Gewinne höher sind, wenn die Waren dann dort verkauft werden, wo der Erlös höher ist.
Das nennt man auch Handelsspanne, die umso größer ist, je größer das internationale Wohlstands-Gefälle zwischen Ländern ist, wo es mehr oder weniger Armut oder Reichtum gibt.
Um zu verhindern, dass die Gewinne alle ins Ausland fließen, werden an den Grenzen auf eingeführte Waren Zölle erhoben, damit sich der internationale Handel auf Kosten der Länder, aus denen die Gewinne gezogen werden, nicht mehr lohnt.
Um weiter zu verhindern, dass sich auch auf nationaler Ebene gar Keiner erst auf Kosten Anderer bereichern kann, wäre nicht nur ein Mindeststundenlohn angemessen, sondern auch ein Höchstundenlohn für Unternehmer.
Der Rest sollte – abzüglich einer Sicherheitsreserve für Löhne, für Investitionen zur Werterhaltung der Produktionsmittel und für laufende Kosten – komplett versteuert werden, um nicht nur das Risiko des Arbeiters bei Krankheit oder im Alter, sondern auch das des Unternehmers finanziell abzusichern, falls die schlechte Auftragslage die Existenz des Unternehmens zeitweise bedroht, denn das ist die größte Angst des Unternehmers, die ihn zur paranoiden Gewinmaximierung zwingt.
Ein steuerfinanziertes Sozialversicherungsmodell wäre in dem Fall gegenüber dem Modell der minimalen Sozialabgabe vorzuziehen, und ist auch praktikabel, wie man zB in Skandinavien sieht.
Behinderung des grenzenlosen internationalen Freihandels (zB auch mit Devisen) ist also ein lebensnotwendiges Regulativ, damit die soziale Marktwirtschaft nicht von Zockern und Spekulanten, die sich an dem unterschiedlichen Marktwert von Gütern auf internationaler Ebene (zB an der Börse) bereichern, ohne einen Handschlag fürs Allgemeinwohl dabei zu leisten, um ihre Gewinne zu rechtfertigen, kaputtgemaacht wird.
...genauso wurde der Fernhandel behindert durch die Reliogionskriege und die religiösen Vorschriften.....
Die sogenannten Religionskriege waren allesamt wirtschaftlich motivierte Kriege, um zum Zwecke der eigenen Bereicherung die Herren anderer Länder dazu zu zwingen, ihre Rohstoffe zum Billigstpreis zu verkaufen. Verlierer dieser von herrschsüchtigen Herren vom Zaun gebrochenen Kriege waren immer Diejenigen, die zum Dienst an der Waffe gezwungen wurden, um nicht selber erschossen zu werden, und die arbeitende Bevölkerung, deren Ermordung als Kollateralschaden bei der rücksichtslosen Aneigung der Kriegsbeute billigend in Kauf genommen wurde.
….weil Religionskriege enorm Geld verschlungen haben - mußten die durchreisenden Kaufleute Abgaben zahlen....
Falsch! Kriege werden u.a. von den Gewinnen mitfinanziert, die durch Betrug an der arbeitenden Bevölkerung erzielt werden, welche mit ihrer Arbeit auch für die Herstellung der benötigten Waffen sorgen, sodass jeder Krieg auch eine enorme Motivation darstellt, Menschen mit der Produkion von Waffen zu beauftragen.
Doch auch Kriegsgewinnler teilen ihre Beute nicht mit Denen, die ihnen dabei behilflich waren, sondern benutzen sie lediglich dazu, um ihre Macht noch weiter zu sichern, nachdem sie mit dem gewonnenen Krieg ihren Machtbereich erfolgreich erweitert haben.
….interessant ist auch, dass alle drei Religionen den "Wucherzins" zwar verboten hatten - dennoch sich jeder "hintenrum" Geld geliehen und Zinsen dafür gezahlt hat.... …
Religionen können nichts verbieten oder sich Geld leihen, sondern es sind immer nur machthungrige Individuen, die es im Namen einer rechtsstaatlich organisierten Gemeinschaft tun, deren Ideale sie für ihre selbstsüchtigen Zwecke missbrauchen, indem sie die Gesetze mit Hilfe der Rechtsgelehrten (Pharisäer) so verdrehen, wie es ihnen in den Kram passt.
Dabei sind ihnen die demokratisch gewählten und mit Spenden legal bestochenen Lobbyisten noch am liebsten, weil diese ihnen dabei helfen, den falschen Eindruck der Rechtmäßigkeit ihres Handelns noch zu verstärken.
...Wirtschaft ist kein Teufelszeug - das sind wir alle, weil jeder von uns etwas schafft (produziert mit Kopf/Händen) - und etwas verbraucht (einkauft/konsumiert).....und wir alle sind nur Menschen ......
Die Menschlichkeit, sofern sie einen moralischen Wert darstellen soll, ist kein Argument dafür, sich in ihrem Namen wie ein Unmensch aufzuführen.
Genauso unakzeptabel ist das utilitaristische Argument, dass wenn natürlicherweise Jeder den Anderen ausbeutet, Ausbeutung normal sei (also der NORM entspräche), weil der Zweck angeblich die Mittel heiligt, denn es gibt kein Gesetz, was Betrug im Sinne der "Schädigung Anderer gegen ihren Willen" vorschreibt, sodass er auch als "richtig" im sinne von "rechtmäßig" gelten dürfte.
…..nur wer sich in seinem Leben ein Vermögen geschaffen hat - kann den Armen abgeben....
Falsch: nur wer verzichtet hat, sich auf Kosten Ärmerer zu bereichern, hat im Laufe seines Lebens genug für für die Armen übrig gelassen, damit auch sie ein Leben führen können, welches sie mit ihrer Hände Arbeit verdient haben, und dessen sie auch würdig sind.
Nachträgliche, willkürliche, eigenmächtig gespendete Brosamen für die Amen, mit denen man sich sein schlechtes Gewissen betäuben will, und von denen Niemand weiß, in welche Hände sie geraten, sind weder effektiv, weil sie die wirklich Bedürftigen nicht erreichen, noch gerecht, weil sie höchstens eine Entschädigung darstellen für einen vorher selbst bewirkten Schaden, und daher für die Geschädigten ethisch unakzeptabel und würdelos.
….wobei die meisten von uns ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben - um Anderen im Alter nicht zur Last zu fallen !....
Man arbeitet nicht, um Anderen im Alter nicht zur Last zu fallen, sondern um in der Zeit davor sein Geld zu verdienen, um sich davon ernähren zu können, ohne Anderen dabei zur Last zu fallen.
Fürs Alter SPART man, indem man nicht alles verprasst, sondern auch noch an seine Sicherheit im Alter denkt. Das tut man besonders, weil man Anderen nicht zutraut, dass sie dann für Einen sorgen, weil man möglicherweise richtig annimmt, sie seien genauso schlecht wie man selber, der an Andere ebenfalls nicht denkt, solange es ihm gut geht, nach dem Motto: „Wenn Jeder an sich selber denkt, ist an Jeden gedacht (außer an Diejenigen, die es nicht können, und die dabei leider vor die Hunde gehen)“
...und gerade unter den ursprünglich "Armen" - die später Vermögen erworben haben - findet man oft die Skrupellosen Machtgierigen.....die müßten es doch eigentlich besser wissen - oder ?...
Unsozial denken vor allem Diejenigen, welche die narzisstische Kränkung, einmal bestohlen (übervorteilt) worden zu sein, nicht verwunden haben, sodass sie ihr vorgebliches Recht auf Reichtum, den sie vorher besessen haben, mit aller Gewalt – notfalls auch auf Kosten aller Anderer – wieder einzufordern versuchen.
Dazu gehören heute auch die kleinen Zocker, die vom Gewinn der großen Hauptanteilseigner von Aktien mitprofitieren wollen, indem sie ebenfalls an der Börse spekulieren, und damit die Abwertung der Arbeit und der hergestellten Güter durch inhumane Rationalisierungsmaßnahmen mitbestimmen, um ihre Gewinne zu steigern, ohne sich an der Wertschöpfung durch eigene Arbeit mit zu beteiligen.
Verlassen kann man sich offensichtlich wirklich nur auf die Paranoia seiner verrückten Mitmenschen, was die Hoffnung auf Besserung sozialer Umstände in unendliche Ferne rückt, sodass statt dessen die Befürchtung, dass es eher noch schlimmer wird, in den Bereich der naheliegenden zukünftigen Realität tritt.
Damit ist dies eher ein Beitrag dafür, worauf man NICHT hoffen kann, sondern was man eher befürchten muss, sofern kein Wunder geschieht, und wir nicht doch Alle wider Erwarten schon zu Lebzeiten ins Paradies gelangen, weil ominöse Strahlen aus der Galaxis uns urplötzlich zum Umdenken bewegen, sodass wir auch mal an das Wohl unseres Nächsten denken, statt immer nur an das eigene.