@ Cornusmas
Man könnte Eigentum als legalisierten Besitz bezeichnen, über den man uneingeschränkt verfügen darf, oder aber – dialektisch gesehen - den Besitz auch als angeeignetes, aber noch nicht legalisiertes Eigentum.
https://www.jura.uni-mannheim.de/media/ ... Besitz.pdf@ Filippa1
…..Dann ist Genug nicht mehr genug. Besitz wird zum Statussymbol, verleiht Macht über andere. Es zählt das Haben, nicht das SEIN. ….Ein besonders wertvoller Gegenstand kann als Statussymbol dafür gelten, dass das „sehr viel-Haben“ eines Besitzenden zum „sehr-mächtig-Sein“ eines Herrschenden geführt hat, wie es in Königreichen der Fall ist, wo der das Land mitsamt der dort lebenden Bevölkerung als legales Eigentum des Königs gilt, über das er nach Belieben verfügen kann.
Das Besitzen und uneingeschränkte Nutzen seines Besitzes stellt aber nicht nur symbolisch, sondern auch tatsächlich die Macht dar, sich über Objekte, wie landwirtschaftliche Ressourcen und Produktionsmittel, die man für die eigenen Versorgungszwecke nützen kann, die Unabhängigkeit von der Macht Anderer zu verschaffen, und bildet darüber hinaus auch die Basis, nötigenfalls sogar unbefugterweise die Herrschaft über andere Menschen auszuüben, die man ebenfalls als dem eigenen Besitze zugehörig ansieht - auch wenn Sklaverei offiziell längst abgeschafft worden ist.
….Denn anders als Tiere ist die Spezies Mensch in ihren Trieben „entgrenzt“. So kommt der Mensch vom Brauchen übers Habenwollen in letzter Konsequenz zum Immer-Mehr-Haben-Wollen, zur Habgier. ….Das natürliche „haben-Wollen“ oder „Begehren“ dient dem Gierigen zum Befriedigen seiner Begierde, während das zwanghafte und damit krankmachende „immer-mehr-haben-Wollen“ zur Habsucht führt.
Die Gefahr dass das Eine zum Anderen wird, liegt nicht in der Natur des Begehrens selber, sondern in der Gewohnheit, bei der mit der Zeit die Sensibilität für Das verloren geht, was man tatsächlich braucht, und auch dafür, wann es zu viel wird, was man sich aneignet und in sich hineinstopft, um den eingebildeten Hunger nach Besitz und auch Geltung zu stillen, wodurch das natürliche Gieren nach Nahrung zur krankmachenden Völlerei mutiert.
Das natürliche Bedürfnis nach Anerkennung wird auf diese Weise zur zwanghaften, nach immer mehr Anerkennung gierenden Geltungssucht, bei der man mit dem Besitz, den man angehäuft hat, prahlt, um sich über Diejenigen zu erheben, die weniger besitzen, als man selber, was man dann richtigerweise Hochmut (Überheblichkeit) nennt, anstatt Eitelkeit (Selbstgefälligkeit).
….Die Gier nach neuen Territorien hat unzählige Kriege entfacht. ….Die nach Herrschaft über andere Menschen Gierenden, haben nicht nur Kriege entfacht, um Jene unter die eigene Kontrolle zu bringen, sodass sie ihren Regenten nicht mehr gefährlich werden können, sondern sie trachten auch danach, ihre Unterworfenen zur Dienstbarkeit zu zwingen, um sie dauerhaft ausbeuten zu können, damit sie zur Mehrung ihres eigenen Besitzes beitragen, denn nicht das Geld arbeitet für den nach maximalem Profit Gierenden, sondern die Menschen, die der Herrschende dazu zwingt, für sich zu arbeiten.
Die „Pflicht zu Arbeiten“, um dafür eines angemessenen Lohnes würdig zu werden, wird von Zynikern gerne als ein „Recht auf Arbeit“ umgedeutet, was seinen absurden Höhepunkt bei der bösartigen Verwechslung des ethisch natürlich sehr wertvollen „Dienstes für die Gemeinschaft“ mit der „unentgeltlichen Arbeiten für Gotteslohn“ findet, den natürlich jemand Anderer zahlen muss, als der Nutznießer dieser Arbeit selber.
...Dann aber auf Staatsebene, auch global, um die Schwächeren vor den Stärkeren zu schützen. Damit nicht mehr viele von uns viel mehr nehmen, als sie brauchen. (s.o.) Und andere deshalb hungern. ….Die zwanghafte Mehrung des eigenen Besitzes, welche nicht mehr den Zweck der wirtschaftlichen Grundversorgung erfüllt, dient ja der Erweiterung der eigenen Macht über Andere, die nicht nur die Unabhängigkeit von ihnen garantiert, sondern deren Abhängigkeit von dem durch ein Mehr an Besitz auch mächtiger Gewordenen selber.
Der Spruch: „Kannste was, dann haste was, und haste was, dann biste was!“ bezieht sich auf zu erwerbende Fertigkeiten als eine Art unveräußerlicher, geistig-sozialer Besitz, der Einen in die Lage versetzt, sich selber durch seine Arbeit zu ernähren, sodass es sinnvoll ist, solange danach zu streben, bzw. zu gieren, bis man in der Lage ist, sein Handwerkszeug so zu beherrschen, dass man damit einen Beruf ausüben kann.
Der Beruf stellt die Position dar, in die man von einer Solidargemeinschaft berufen wird, zu deren Gemeinwohl man beiträgt, um als Lohn dafür auch das eigene Wohlergehen garantiert zu bekommen, falls man mal nicht mehr für sich selber und für Andere, die Einem von der Gemeinschaft anvertraut wurden, mit sorgen kann.
Die selbst gezeugten Kinder werden dabei juristisch eher als eine Leihgabe der Gemeinschaft betrachtet, mit der es pfleglich umzugehen gilt, anstatt eines Besitzes im Sinne eines legalen Eigentums, mit dem man tun und lassen darf, was man will.
Ebenso soll die Vorstellung, man sei nur Gast auf dieser Welt, darauf hinweisen, dass man eben nicht als Krone der Schöpfung ein archaisches Naturrecht darauf hat, sich Alles einzuverleiben und für eigene Zwecke verschwenden zu dürfen - auch wenn man es kann - , weil das Vorhandene nicht nur noch für die eigene Nachkommenschaft ausreichen soll, sondern auch für andere Lebewesen, ohne die der Mensch alleine nicht überleben kann.
https://www.youtube.com/watch?v=inOBZU1wvS4