von
filofaxi
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13.11.2020, 16:29
@Migranda
Auch ich freue mich mit dir darüber, dass du die OP heil überstanden hast, und hoffe, dass du uns noch recht lange als Diskussionspartnerin erhalten bleibst.
….Wie wichtig doch Tugenden wie ein gewisser Anstand und Wahrhaftigkeit z.Bsp. sind, und wie destruktiv für die politische Atmosphäre in einem Land sich deren Mangel bei einem skrupellosen und autokratisch regierenden Präsidenten auswirkt. …..
Zu der Ehrwürde, das Amt eines Verwaltungsvorstandes (Präsidenten) in einem demokratisch organisierten Staat bekleiden zu dürfen, nachdem man sich durch Ehrlichkeit darum verdient gemacht und versprochen hat, den Menschen dort zu dienen, anstatt sie zu beherrschen, gehört vor Allem, dass man sich auch an seine Versprechen hält.
Ehrlichkeit wird jedoch zum Einen gerne mit Wahrhaftigkeit verwechselt, mit der Jemand sagt, was er denkt, ohne zu zu lügen, indem man fälschlicherweise davon ausgeht, dass er nur Gutes im Schilde führe, und zum Anderen mit Offenheit, mit der Jemand hemmungslos sagt, was er denkt, in der irrigen Meinung, dass ihm diese rücksichtslose Taktlosigkeit zu Ehre gereichen täte.
Am Beispiel Trump sieht man, wie Wähler die unverfrorene Offenheit ihrer Idole schätzen, welche gar keinen Hehl aus ihrer nationalistischen, rassistischen und chauvinistischen Einstellung machen, wenn sie lauthals verkünden, ihr Land „great“ machen zu wollen, wobei sie vor Allem ihre eigene Machtposition innerhalb der Regierung des jeweiligen Landes, sowie auch innerhalb der Staatengemeinschaft damit meinen.
Hinzu kommt die von dir erwähnte Religionsfeindlichkeit von Anführern der einen religiösen Interessengruppen gegen andere, die jedoch nur dann wohlbegründet ist, wenn etwa die Anführer religiöser Minderheiten in einem Lande versuchen, ihre eigenen Gesetze, wie zB in den christlichen Ländern die arabische Scharia, für gültig zu erklären, wo die Toleranz natürlicherweise ein Ende hat.
Solange sich jedoch Alle an diejenigen Gesetze halten, die im jeweiligen Lande gültig sind, gibt es durchaus eine Toleranzpflicht gegenüber Andersdenkenden, welche auch grundgesetzlich für die Anführer von anderen unterschiedlichen Interessengruppen gilt.
Wenn mit der „internationalen politischen Atmosphäre“ nicht nur die vorgetäuschte Integrität von „Verbrechern im Nadelstreifenanzug“ gemeint ist, die sich als "Wolf im Schafspelz" präsentieren, um als vertrauenswürdig zu gelten, sondern echte Bemühungen um ein friedliches, gleichberechtigtes und auch gleichverpflichtetes Miteinander, welches nicht durch Erpressung und Untreu gekennzeichnet ist, so wäre diese natürlich begrüßenswert.
Die Art eines sogenannten Wahlkampfes hingegen, bei dem Millionen ausgegeben werden, um den politischen Gegner propagandistisch zu verunglimpfen, und sich selber als den Bessere darzustellen, hat mit dem Anstand, welcher Jemandem gut zu Gesicht steht, der sich seine Würde ehrlich erworben hat, noch nicht mal der Form nach Etwas zu tun.
Hierbei zeigt sich - ganz im Gegenteil - bereits schon vor Amtsantritt ganz offen, wes Geistes Kind diese nur an der eigenen Macht interessierten Tyrannen wirklich sind – auch dann, wenn der Wähler gar keine Ahnung davon hat, wie es tatsächlich um ihre realen Machtbefugnisse bestellt ist, mit denen sie das Recht haben, ungestraft nicht nur über das Schicksal von Parteimitgliedern, sondern auch aller anderen Menschen innerhalb eines Staates bestimmen und damit herrschen zu dürfen.