von
dick01
»
08.04.2021, 17:09
Wenn wir uns einmal eine Statistik ansehen, so lassen sich schon mit wenigen Kenngrößen interessante Aussagen ableiten. Dazu betrachten wir einmal den Mittelwert der Vermögensverteilung. Allerdings gibt es zwei Größen, die als Mittelwert genommen werden können: das arithmetische Mittel und der Median.
Der Median ist der Wert, der die Verteilung „halbiert. Das bedeutet, 50% liegen unter dem Wert, die anderen 50% darüber. Beim arithmetischen Mittel, wird auch Erwartungswert der Verteilung genannt, wird der Betrag mit der Anzahl der Menschen multipliziert, die ihn besitzen, diese Zahlen dann alle aufsummiert und dann durch die Summe aller Personen geteilt.
Beispiel: 10 Leute haben 10€, 10 Leute 20€ und 3 Leute 30€, dann ist das arithmetische Mittel ca. 17€: (10 * 10 + 20 * 10 + 30 * 3) / 23.
Allerdings ist das arithmetische Mittel sehr empfindlich gegen „Ausreißer“, also wenige große Werte ziehen das Mittel stark nach oben.
Beispiel 100 Leute liegen im Gehalt zwischen 500€ und 1500€, im Mittel bei 1000€ und der Geschäftsführer bei 100 000€. Dann ist der Median ein paar Cent über 1000€ aber das arithmetische Mittel bei 2000€, die keiner der 100 Angestellten bekommt.
Wenn also zwischen den beiden Mittelwerten eine große Differenz besteht, zeigt dies, dass ein entsprechend großes Ungleichgewicht in der Verteilung besteht.
Also sehen wir einmal in eine Ländertabelle, nehmen wir einmal Wiki.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... verteilungNehmen wir für (Median / arithmetisches Mittel) des Vermögens pro Erwachsener ein paar Beispiele:
USA : (66 / 432); Deutschland (35 / 217); Schweden (42/265), also alle drei bei ca. 1 : 7
Schweiz (228 / 565); Spanien (95 / 208); Frankreich (102/276);
Man sieht, dass in USA, Deutschland und Schweden ein erhebliches Ungleichgewicht in der Vermögensverteilung besteht. Davon abgesehen, dass die 35 000 €, also die Obergrenze des Vermögens von 50% der deutschen Erwachsenen gerade mal ein knapper Notgroschen sind, der zudem noch durch die 0-Zinspolitik aufgefressen wird.
Da lohnt doch ein genauerer Blick.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B ... 000%20Euro.
Die Tabelle zur Vermögensverteilung stammt zwar aus 2007, hat sich aber bis jetzt nicht „verbessert". Danach verfügen die „ärmeren 50%" über 1,4% des Gesamtvermögens und die Top 0,0001% über 1,67% des Gesamtvermögens. Das bedeutet, ca. 6000 Reiche verfügen schon über deutlich mehr Vermögen als die 50% der „armen Schlucker“ in Deutschland.
Und schauen wir dann noch auf das „Vermögen“. Die paar Spar-Euro werden durch 0-Zinsen und steigende Lebensmittelkosten, Miet- und Heizungskosten noch aufgefressen. Denn die sogenannte Inflationsrate ist ohnehin nur Augenwischerei und die Vermögenspreise sind da noch nicht dabei. Und das Vermögen der 6000 ganz Reichen? Nun, das liegt nicht mit 0-Zins auf der Bank. Das sind Immobilien, Aktien und weitere dieser schönen Dinge. Dazu gibt es eine passende Untersuchung mit dem Ergebnis:
„Im Jahr 2020 sind die Preise für das Vermögen, das sich in Besitz privater deutscher Haushalte befindet, um +6,3 % angestiegen.“ In anderen Worten: der Wert des Vermögens in Euro ist um 6,3% gestiegen. Und das jedes Jahr!
https://www.flossbachvonstorch-research ... aAQAvD_BwEWie sagte Heinrich Heine: Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht.