Ausgezeichnet.org

4 traditionelle Weihnachtsbräuche und ihre Entstehung

4 traditionelle Weihnachtsbräuche und ihre Entstehung

6 | 6931 Aufrufe

Wenn Rudolph das rotnasige Rentier wieder den Schlitten des Weihnachtsmannes anführt oder am Weihnachtsbaum die Lichter brennen, glänzen Millionen von Kinderaugen und auch die vieler Erwachsener. Doch woher kommt eigentlich der Weihnachtsmann und wieso stellen wir uns zur Weihnachtszeit einen Nadelbaum ins Wohnzimmer? Was hat es mit dem Adventskranz auf sich und warum bringt vielerorts das Christkind die Geschenke?

 

 

Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen...

 

Soweit dies schriftlich festgehalten ist, wurden die ersten Weihnachtsbäume in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aufgestellt. Üblich wurde das Aufstellen von Bäumen im Wohnbereich zunächst im Elsass. Die immergrünen Pflanzen, damals meist Stechpalmen, Buchsbäume oder Eiben galten als Symbole für neues Leben. In Texten des 18. Jahrhunderts ist schließlich immer häufiger von Weihnachtsbäumen die Rede. Endgültig von Protestanten wie Katholiken akzeptiert und in das allgemeine Brauchtum übernommen wurde das weihnachtlich geschmückte Bäumchen im 19. Jahrhundert. Um der großen Nachfrage nachkommen zu können, wurden ganze Wälder von Tannen und Fichten gepflanzt und so stand der Verbreitung des Brauches nichts mehr im Weg.

 

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...

 

Erfunden wurde der Adventskranz 1839 von dem evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern. Weil die von ihm in einem Hamburger Heim betreuten Kinder ständig gefragt haben, wie lange es noch bis Weihnachten dauerte, ließ er sich eine Art Adventskalender einfallen. Auf einem hölzernen Wagenrad befestigte Wichern 20 kleine und 4 große Sonntagskerzen. An jedem Tag des Advents konnte so eine weitere Kerze angezündet werden, bis an Heiligabend, damals ein Dienstag, der Kranz im Licht aller Kerzen erstrahlte. Im Laufe der Zeit wurde diese schöne Idee von immer mehr Kirchen und Haushalten übernommen. Aus praktischen Gründen – denn nicht jeder besaß Platz für ein ganzes Wagenrad – schrumpfte der Adventskranz auf die heute noch übliche Form mit vier Kerzen für die Adventssonntage.

 

Morgen kommt der Weihnachtsmann...

 

Ursprünglich war es der Nikolaus, der am 5. oder 6. Dezember den Kindern Geschenke brachte. Emmigranten aus Europa brauchten den Nikolaus-Brauch in die USA. 1823 wurde dort die Geschichte des von Rentieren gezogenen Weihnachtsmann-Schlittens erfunden. Dies und das Einsteigen des bärtigen Geschenkebringers durch den Kamin gehen auf ein damals anonym veröffentlichtes Gedicht zurück. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben trug mit seinem 1835 geschriebenen populären Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ wesentlich dazu bei, dass sich die freundliche und kinderliebe Symbolfigur weiter verbreitete. Ihr Aussehen und die rot-weiße Kleidung stammen aus der Hand des amerikanischen Karikaturisten Thomas Nast, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entsprechende Zeichnungen schuf. Einen gewichtigen Anteil am weltweiten Bekanntwerden der Weihnachtsmannfigur wie wir sie heute kennen hat Coca Cola. Seit 1931 gab es jedes Jahr eine große Werbekampagne des Konzerns, für die eigens ein rot-weiß gekleideter Weihnachtsmann gezeichnet wurde.

 

Freue Dich, Christkind kommt bald!

 

Das Christkind wird auf Martin Luther zurückgeführt, der im 16. Jahrhundert die Bescherung auf den 25. Dezember zu Ehren des „Heiligen Christ“ festgesetzt haben soll. Belegt ist dies jedoch nicht. Der Grund für die Abschaffung des schenkenden Nikolauses lag in der ablehnenden Haltung der Protestanten gegenüber der Heiligenverehrung und damit auch der Verehrung des Heiligen Nikolauses. Die Vorstellung des Christkinds als engelsgleiche Kindsgestalt entwickelte sich erst im Laufe der Zeit. Der Ursprung dieser Darstellung wird weihnachtlichen Bräuchen wie Umzügen, die von einem Engelskind angeführt wurden und Krippenspielen zugeschrieben.

 

 

 

Foto: © by-studio/fotolia.de

 

 

 

Redaktion, 22.12.2016