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Tiere: Hochsensible Lebewesen
Während der Hund und das Kätzchen von allen Familienmitgliedern geliebt und liebevoll gepflegt werden, verschwinden all die Millionen Kühe, Schweine und Hühner, die täglich über deutsche Schlachtbänke wandern, aus unserem Blickfeld. Sie begegnen uns erst in Form einer in Folie geschweißten Wurst im Kühlregal. Dass das saftige Steak, bevor es auf dem Teller gelandet ist, einst von einem hochsensiblen Tier stammte, daran denken bei seinem leckeren Anblick die Wenigsten.
Preissenkung bei Fleischprodukten
Dass sich das Bewusstsein der Menschen in Bezug auf ihren Fleischkonsum in den nächsten Jahren ernstzunehmend ändern wird, darf bezweifelt werden. Erst im April 2014 hat die Supermarktkette Aldi erneut die Preise für Fleischprodukte um 10 Prozent gesenkt. Das blieb auch bei der Konkurrenz nicht unbemerkt, und so senkten viele weitere Supermärkte aus Angst vor Verlusten ihre Fleischpreise gleich mit.
Fleischprodukte absurd günstig
Mittlerweile sind deutsche Verbraucher es gewohnt, für ihren Fleischkonsum absurd wenig Geld auszugeben. Doch hinter einer Salami für ein paar Cent steckt fast ausnahmslos unvorstellbares Leid. Bei derart niedrigen Preisen bleibt den Landwirten kein Geld, um ihre Tiere artgerecht zu halten und sie ausreichend medizinisch zu versorgen. Qualvolle Massentierhaltung in viel zu engen Ställen und die prophylaktische Verfütterung von Antibiotika sind die Folge. Dass diese Antibiotika über das verzehrte Fleisch auch in den menschlichen Körper gelangen und Resistenzen bilden können, ist neben dem Leid der Tiere nur eine der vielen negativen Folgen der Massentierhaltung.
Albtraumhafte Zustände in Mastbetrieben
Das romantische Bild eines Bauernhofs, auf dem Tiere in strohbedeckten Ställen leben und tagsüber auf saftigen Wiesen grasen dürfen, ist heute kaum noch Realität. Wer einmal hinter die Mauern deutscher Mastbetriebe geblickt hat, dem wird die Lust am Fleischverzehr automatisch vergehen. Hier herrschen albtraumhafte Zustände. Um mit den Billigpreisen der Discounter mithalten zu können, streben moderne Landwirte nur noch nach Profit, und danach, so viel Fleisch, Milch und Eier so billig und so platzsparend wie möglich zu produzieren. Also werden Schweine, Kühe und Hühner in Ställen gehalten, die ihnen keinerlei Bewegungsfreiheit bieten. Oft sind ihre Behausungen so eng, dass sie sich nicht einmal umdrehen können. Da Stroh teurer ist und mehr Aufwand bei der Reinigung der Stallungen bedeutet, stehen die Tiere meist auf kalten Gitterstäben. Nicht selten verfangen sie sich mit den Hufen darin und ziehen sich schmerzhafte Verletzungen zu, die unbehandelt bleiben. Um Zeit und Geld zu sparen werden Masthühner so gezüchtet, dass sie kontinuierlich Futter zugeführt bekommen und sie mit einem Alter von nur 40 Tagen ihr Schlachtgewicht von 1,6 Kilo erreicht haben. Diese groteske Art der Mast erlaubt es Herz und Lunge nicht, mit dem rasant wachsenden Körpergewicht des Tieres mitzuhalten und lässt die Hühner in ihrem kurzen, unwürdigen Leben nur qualvolles Leid erfahren.
Heile Welt der Werbung
Glückliche Kühe auf grünen Wiesen zieren die Logos der Fleischprodukte und möchten dem Käufer das Gefühl vermitteln, mit dem Kauf der Schinkenwurst für 90 Cent ein Stück gute Qualität zu erwerben. Die Werbung der Fleischindustrie vermittelt uns das Bild einer heilen Welt. Doch diese Welt existiert schon lange nicht mehr und was hinter den Vorhängen der Werbung geschieht ist an Grausamkeit kaum zu überbieten.
Fleischkonsum einschränken - Tierleid verringern
Der durchschnittliche Deutsche verzehrt im Laufe seines Lebens 1094 Tiere, darunter 4 ganze Rinder, 4 Schafe, zwölf Gänse, 37 Enten, 46 Schweine, 46 Puten und ganze 945 Hühner. Diese unvorstellbaren Zahlen zeigen wie rasant der Fleischkonsum in der westlichen Welt angestiegen ist. Doch wer denkt, Fleisch sei gesund, der irrt. In Maßen konsumiert, ist Fleisch absolut in Ordnung, jedoch kann der menschliche Körper auch bestens ohne Fleisch auskommen, was viele Vegetarier oder Veganer vorleben. Man muss nun nicht gleich Veganer werden um zur Bekämpfung von Tierleid beizutragen. Die tägliche Fleischportion auf eine Fleischmahlzeit von ein oder zwei mal die Woche zu reduzieren, trägt schon viel dazu bei, die Nachfrage auf dem Fleischmarkt zu senken und dadurch auch die miserablen Lebensbedingungen der Tiere zu bessern. Um das Leid der Tiere zu beenden, ist es daher unumgänglich, dass sich jeder Fleischkonsument die Frage stellt, wo sich der eigene Verbrauch reduzieren lässt. Damit hilft er nicht nur, die Qual von Millionen von Tieren zu verringern, sondern tut zudem etwas Gutes für die eigene Gesundheit. Es ist Fleischessern daher absolut zu empfehlen, nicht täglich zu Billigfleisch zu greifen, sondern lieber alle paar Tage beim Metzger vorbeizuschauen und teureres Fleisch zu kaufen, dass meist nicht nur mit weniger Tierleid verbunden ist, sondern auch noch besser schmeckt.
Foto: © chris74 - Fotolia.com
Redaktion, 27.08.2014