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Die Queen in Berlin

Die Queen in Berlin

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Unter dieser Aussage könnte man viel verstehen. Es könnte sich um die vielen kreativen Damen handeln, die sich in Scharen in der Hauptstadt tummeln. Doch in diesem Fall handelt es sich tatsächlich um Queen Elisabeth II. Die Königen von Großbritannien hat am Mittwoch Abend ihre Deutschland-Reise angetreten. Ihr Besuch sorgte bereits im Vorfeld für viel Medien-Rummel und Aufregung, schließlich ist dieser stolze zweieinhalb Jahre geplant worden.

 

Die Queen kam pünktlich um 19 Uhr in Berlin an und Deutschland ist, so scheint es, very amused. Denn seit Tagen wird über ihren Besuch berichtet. Dabei geht es um politische Themen wie die Debatte um Großbritanniens Austritt aus der EU. Aber auch um viel Klatsch und Tratsch, somit laufen auf unterschiedlichsten Fernseh-Sendern Filme, Reportagen und Interviews über die Königin und die Royals. Natürlich blieben die Spekulationen über die Outfits der Queen nicht aus. Zu letzteren hat die Welt zumindest für den ersten Tag ihres viertägigen Aufenthalts eine Antwort. Sie trug einen königsblauen Mantel und einen türkisfarbenen Hut, dazu die typische Henkel-Tasche in schwarz.

 

Aber kurz zurück zu Ihrem offiziellen Auftritt Mittwoch Abend, auf deutschen Boden. Dieser war natürlich alles andere als bescheiden. Eine Eskorte so weit das Auge reicht, für die dienstälteste Monarchin Europas. Die Queen wird auch Frankfurt am Main und auf ihren eigenen Wunsch die Gedenkstätte das ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen in Niedersachsen besuchen. Ihre Staatsbesuche, mit diesem sind es in 50 Jahren insgesamt fünf, hat Queen-Elizabeth stets einen wichtigen Beitrag zum deutsch-britischen Verhältnis geleistet.

 

Wir aus der 50plus-Treff Redaktion haben uns gefragt, was neben den politischen Beziehungen und den geschichtlichen Ereignissen letztendlich die prägnantesten Unterschiede, jedoch auch Gemeinsamkeiten der Deutschen mit den Briten sind. Welche Eigenschaften machen die deutsch-britische Beziehung einfach, welche erschweren sie? London hatte in Europa schon immer einen Ausnahme-Status. Die Stadt, die niemals schläft, und aus der die neuesten Trends kommen. Berlin hat was Trends und Szene angeht, ziemlich aufgeholt und zieht auch immer mehr kreative Künstler und Musiker aus London an. Noch vor dem Fall der Mauer hatte übrigens Musik-Legende David Bowie Berlin als seine zweite Heimat entdeckt, das Potential war wohl schon immer vorhanden.

 

Bei der Frühstückskultur wurde uns jedoch schnell klar, dass sich die Geister scheiden. Denn "bacon beans", also warme Bohnen in Tomaten-Sauce, mit Spiegelei und Würstchen, gehören dann eher doch zur schweren Kost, da bevorzugt man in Deutschland weiterhin den Klassiker, nämlich Wurst-oder Butter-Brot und eine Tasse Kaffee. Aber bei einem traditionellen britischen "Sunday roast" kann man sich mit Sicherheit näher kommen, denn geschmortes Fleisch mit Bratkartoffeln und einer Gemüse-Beilage, haben wir auch in Deutschland gerne am Sonntag auf dem Tisch.

 

Eine große Leidenschaft, wenn nicht die größte, die Engländer und Deutsche miteinander teilen, ist der Fußball. Die Engländer gelten als Mutterland des Fußballs und träumen aufgrund der letzten Jahre, in denen sie ohne Titel ausgegangen sind, von "football is coming home". So lautete die offizielle Hymne der englischen Fußballnationalmannschaft. Deutschland hat in der Weltmeisterschaft 2014 Brasilien mit 7:1 geschlagen, das gleiche Schicksal erlitt England, allerdings umgekehrt, 1954 gegen Ungarn, als die englische Nationalmannschaft ihre höchste Niederlage mit 7 zu 1 erfuhr.

 

Doch bei diesen kleinen Differenzen ist eines sicher, die Queen wird sich am Mittwoch bei ihrer Ankunft, und wahrscheinlich auch nach wie vor, wie zu Hause in London gefühlt haben: Schauer, 16 Grad Celsius, und das im Sommermonat Juni.

 

Foto: (c) Ibagli / wikipedia.com

Redaktion, 25.06.2015