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Schönheitsideale der Kulturen

Schönheitsideale der Kulturen

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Die Schönheit hat uns Menschen seit jeher fasziniert und auch beeinflusst. Schönheit ist relativ, denn ob wir bestimmte Merkmale und Eigenschaften als attraktiv empfinden, hängt von diversen Faktoren ab. Der Instinkt ist entscheidend, genauso wie das Aussehen unserer Eltern und Verwandten eine Rolle spielt. Denn auch in puncto Schönheit gilt, das jene Dinge, die einem vertraut sind, auch eine anziehende Wirkung auf uns haben. Dennoch gibt es gängige Schönheitsbilder, die vom Zeitalter bestimmt werden. Diese Ideale hat es schon immer gegeben. In der Renaissance waren sehr weibliche Körper mit üppigen Rundungen beliebt. Die von bedeutenden Künstlern portraitierten Frauen hatten stets breite und volle Hüften, auch ein Bauchansatz war sehr beliebt, damals mussten ihn die Frauen also nicht einziehen. Denn diese Eigenschaften galten zu dieser Zeit als Sinnbild und auch als Zeichen für Wohlstand, Gesundheit und Fruchtbarkeit.

 

In manchen Kulturkreisen Afrikas ist das noch heute so. Im Wandel der Kultur hat sich in Europa das Schönheitsbild allerdings permanent verändert, doch eines war stets wichtig, man sollte genau diesem Bild entsprechen. Heutzutage gilt es als schön, einen schlanken, sportlichen Körper zu haben, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Blondes Haar kommt immer gut an, genauso wie strahlend blaue Augen. Die Haut sollte makellos sein und stets perfekt gepflegt, unabhängig von Alter und Lebensgeschichte. Auch mit Mitte 50 ist eine glatte, faltenfreie Haut das, was sich die meisten wünschen, oder? So und noch viel heftiger lebt es uns die Mode- und Medienwelt vor. In Magazinen sind alle abgelichteten Models dem Anschein nach perfekt. Mittlerweile kann man von standardisierten Schönheitsbildern sprechen, denn die meisten möchten ein und demselben Schönheitsbild entsprechen und sehen daher in vielen Fällen ziemlich gleich aus. Ein  individuelles Aussehen mit Charakter wird daher immer seltener, so scheint es zumindest.

 

Wir aus der 50plus-treff Redaktion sind für Sie auf die Suche der beliebtesten Schönheitstrends rund um den Globus gegangen und sind bei der Recherche auf einige interessante Fakten gestoßen. Hier kommt eine Auswahl aus unterschiedlichen Ländern und ihren Idealen, doch vor allem der Methoden und Hilfsmittel, um letzteren gerecht zu werden.

 

Brasilien

 

Die Brasilianer lieben glattes Haar. Wer Locken oder krauses Haar hat, hilft mit starken Glättungsmitteln nach. Deshalb gehen die brasilianischen Frauen in regelmäßigen und kurzen Abständen zum Friseur, um ihr Haar mühevoll glätten zu lassen. Große Brüste und ein großer, runder Po gilt es als besonders attraktiv. Allerdings haben die Brasilianer bei der Körperbehaarung eine kuriose Anwendung. Sie entfernen sie nicht, sondern färben sie stattdessen. Obwohl das brasilian waxing, also das Entwachsen nach original brasilianischer Technik mittlerweile weltweit angewendet wird, bevorzugen es viele Brasilianerinnen, sich die Behaarung an den Beinen und eventuell auch an anderen Stellen wasserstoffblond zu färben. Bei Männern gilt der Charme und die Sympathie als ausschlaggebend und ein sportlicher Lebensstil ist besonders ansprechend.

 

Japan

 

Die Japaner sind nicht nur in ihrer Art und in ihrem Verhalten diskret und gleichzeitig konform, auch ihr Schönheitsbild ist es.

Seidenglatte und helle Haut, glänzendes Haar und ein graziler, jugendlich aussehender Körper – das sind die traditionellen Schönheitsattribute japanischer Frauen bis heute. Die aus Japan stammende Kawaii Bewegung steht für ein ästhetisches Konzept, das Unschuld und Kindlichkeit betont und sich auf alle Bereiche der japanischen Gesellschaft ausgedehnt hat, bei Frauen genauso wie bei Männern. Die Niedlichkeitsästhetik Kawaii beeinflusst stark das Schönheitsideal. Ursprünglich Ausdruck für liebenswert und kindlich ist es gleichzeitig auch ein Synonym für Attraktivität. In Japan ist es wichtiger, kindlich und unschuldig zu wirken und nicht wie in westlichen Ländern sexy und stark.

 

Türkei

 

Für türkische Frauen und Männer ist der Besuch beim Barbier und der Kosmetikerin absolut wichtig. Es gilt als schön, ein modelliertes und perfekt gepflegtes Gesicht zu haben. Die Männer lassen sich wöchentlich rasieren, dabei wird der Bart noch klassisch mit dem Rasiermesser entfernt. Anschließend werden die feinsten Härchen mit dem Feuer aus dem Gesicht gebrannt. Die Flamme wird dabei über das Gesicht geschwenkt, damit es so glatt wie nur möglich wird. Und es gibt eine besondere Fadentechnik, die bei Frauen und Männern sehr beliebt ist. Denn die Augenbrauen oder auch die Härchen an der Oberlippe werden nicht mit Wachs modelliert, beziehungsweise entfernt, sondern mit dem Faden gezogen. Für die Türken ist es sehr wichtig, Bart, Haare und Augenbrauen stets zu pflegen.

 

Italien

 

Die Italiener mögen ein stilsicheres Auftreten. In Italien gilt: Kleider machen Leute. Es ist weniger wichtig, welche Figur man hat, sondern wie man letztere kleidet und perfekt betont. Im Land der Mode ist es wichtig, stets gut gekleidet zu sein und sein Outfit an den Anlass anzupassen. Doch auch für den Tag am Strand darf eine Tunika mit dem passenden Bikini und der dazu abgestimmten Sonnenbrille nicht fehlen.

Was das Schönheitsbild in Deutschland angeht, hatten wir zunächst mit der Recherche und vor allem der Beobachtung angefangen. Auf den Straßen, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, den Schwimmbädern. Doch bevor wir voreilige Schlüsse ziehen, dachten wir es sei interessant von Ihnen zu erfahren, was in Deutschland dem jetzigen Schönheitsbild entspricht. Wir freuen uns auf Ihre Meinung.

 

Foto: (c) neurobite / fotolia.com

Redaktion, 23.07.2015