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Ayurveda ist eine 500 Jahre alte indische Heil- und Gesundheitslehre, die auf die individuelle Grundkonstellation eines Menschen abgestimmt ist. Die physische und psychische Gesundheit wird mit Ayurveda in Balance gehalten, da Körper, Geist und Seele eine Einheit aus sieben Elementen bilden: Ganzheitliche Diagnose, Lebensführung, Ernährung, Yoga mit Atemübungen, Medizin, Kräuterkunde und Reinigungsmaßnahmen. Als wesentlicher Teil dieser präventiven Lebensweise bietet die ayurvedische Küche hilfreiche Ansätze, die Ernährung auf die persönliche Gesundheit abzustimmen und somit die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Nach Ayurveda werden die Menschen in drei Grundtypen eingeteilt: VATA, PITTA und KAPHA. Feuer, Luft, Wasser, Erde und Räumlichkeit sind die Bioelemente (Doshas), die auf die verschiedenen Menschentypen einwirken. Jeder Mensch besitzt von allem etwas in unterschiedlicher Gewichtung. Die verschiedenen Gewürze und die Art der Zubereitung von Speisen bringen die Gesundheit wieder ins Gleichgewicht.
Die Typbestimmung VATA, PITTA und KAPHA
Der Vata-Typ besteht aus Luft und Raum und beschreibt das Bewegungs- und Wachstumsprinzip, das die Atmung und neurologischen Funktionen steuert. Vata-Typen sind oft schmal, kreativ, neigen zur Sprunghaftigkeit, unruhigem Schlaf, Kälteempfindlichkeit und Verdauungsproblemen. Die Mahlzeiten sollten daher gegart, warm und leicht verdaulich sein. Empfohlen werden salzige, saure, süße und etwas fetthaltige Speisen.
Der Pitta-Typ trägt die Elemente Feuer und Wasser in sich. Pitta reguliert die Verdauung sowie die Körpertemperatur. Bei der Bewältigung von emotionalen Handlungen und Eindrücken ist dieses Dosha gefragt. Pitta-Typen sind entscheidungsfreudig, ordentlich und neigen zum Perfektionismus, deren äußerliche Spannungssymptome sich in Gereiztheit und Hautkrankheiten zeigen. Pitta-Typen verfügen über eine gute Verdauung und können reichlich warme sowie kalte Speisen gut vertragen, die nicht zu fettreich sein sollen. Herb, bitter, süß werden als Geschmacksrichtungen empfohlen.
Der Kapha-Typ besteht aus Erde und Wasser. Er ist stabil gebaut und hat eine feste und ölige Haut. Er ist zuverlässig und selten aus der Ruhe zu bringen, hat aber eine Neigung zur körperlichen wie geistigen Trägheit. Zu viel Kapha bedeutet auch Übergewicht, Verschleimung und Wassereinlagerung im Gewebe. Ayurveda empfiehlt für diese Menschen warme, scharfe und nur wenig gekochte Speisen, viel frisches Obst und Gemüse. Es werden die Geschmacksrichtungen bitter, herb und scharf empfohlen. Mit Fett und Zucker sollte sparsam umgegangen werden.
Finden Sie sich in einem der Typen wieder oder sind Sie ein Mischtyp? Auf alle Fälle können Sie einen Überschuss von einem Dosha mit Gewürzen, Kräutern und Speisen hervorragend ausgleichen.
Ayurvedische Mahlzeiten schmecken ausgezeichnet
Gewürze und Kräuter sind nicht nur ein Fest für die Geschmacksnerven, sondern stärken auch das Immunsystem und regen die Verdauung an. Der nervöse Vata-Typ greift nach Süßem, zu viel Pitta verlangt nach herben und bitteren reichhaltigen Speisen, Kapha möchte mit scharfen Speisen und reinigenden Bitterstoffen wieder in Balance gebracht werden.
Zu den Gewürzen der ayurvedischen Küche gehören: Anis, Ingwer, Muskat, Pfeffer, Safran, Zimt, gemahlene Koriandersamen, Rosmarin, Thymian, Kardamon, Gelbwurz, Kreuzkümmel, Knoblauch, Fenchel, Senfkörner, Basilikum, Chili, Nelken, Salbei, Lorbeerblätter und sogar Bohnenkraut. Zum Kochen wird Ghee (Butterschmalz) verwendet, in das vor dem Garen die harten Gewürze wie Pfeffer, Senf- oder Korianderkörner zugegeben werden. Zum Schluss werden die weichen Gewürze wie beispielsweise Basilikum oder Thymian dazu gefügt.
Bioläden und Reformhäuser haben fertige typgerechte Ayurveda-Gewürzmischungen (Churnas) und Teemischungen im Angebot. Diese Gewürzmischungen sind nach den verschiedenen Doshas benannt. Wer also ein Kapha-Churna zur Würzung verwendet, reduziert darüber beispielsweise seine Müdigkeit und Schwere nach dem Essen. In der ayurvedischen Küche sollten immer frische Kräuter aller Art verwendet werden. Guten Appetit!
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Redaktion, 31.01.2013