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Nicht nur ausgesprochene Skandinavien-Fans träumen davon, einmal eine Reise entlang der Hurtigruten zu unternehmen. Nicht ohne Grund, denn eine Seereise entlang der Westküste Norwegens zählt zu den schönsten Reiserouten der Welt. Mit 50 plus ist es an der Zeit, sich seine Träume zu erfüllen und in See zu stechen.
Eine Strecke mit Tradition
Hurtigruten ist die Bezeichnung für die traditionelle Postschifflinie der Norweger. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren die hoch im Norden des Landes gelegenen Lofoten nur schwer zu erreichen, und ein Handel mit dem Süden kaum möglich. Im Winter waren die nördlichen Gebiete praktisch von der Außenwelt abgeschirmt. Der norwegische Staat suchte daher eine Möglichkeit, die wichtige Handelsstadt Bergen mit den nördlichen Küstenorten zu verbinden. Bei 83.283 Kilometern Küstenlänge war die Schifffahrt die naheliegendste Lösung. Die "schnelle Route", was Hurtigruten übersetzt heißt, war geboren. 1893 brach das erste Postschiff von Trondheim nach Hammerfest auf. Die Route wurde nach und nach ausgeweitet, sodass die Schiffe heute zwischen Bergen und Kirkenes fahren.
Was ursprünglich für den Transport von Waren und Post gedacht war, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer weltberühmten Touristenattraktion. Jährlich brechen Tausende auf, um Norwegens einzigartige Fjorde und reizende Städte während einer Kreuzfahrt zu erkunden.
Für eine Reise auf den Hurtigruten gibt es keine ideale Reisezeit, da jede Jahreszeit besondere Höhepunkte bietet. Im Frühling erwacht die Natur wieder zu neuem Leben, im Sommer macht die Mitternachtssonne die Nacht zum Tag, und im Herbst erstrahlt die Küste in ihrer ganzen Farbenpracht. Möchte man die farbenprächtigen Polarlichter bestaunen, sollte man im Winter reisen. Die Wahrscheinlichkeit, das faszinierende Lichtspiel zu sehen, ist dann nämlich am höchsten. Wer sich noch diesen Winter auf die Reise machen möchte, der findet auf seereisedienst.de gute Last-Minute-Angebote - und das nicht nur nach Norwegen.
Sehenswertes entlang der Strecke
Auf der Hurtigruten-Linie gibt es viel zu entdecken. Die faszinierenden Küsten und die beeindruckende Fjordlandschaft üben auf die Reisenden wohl den größten Reiz aus. Während der Landgänge können interessante Orte erkundet werden. Einige Highlights auf der Strecke:
- Bergen: Die historische Kaianlage im Viertel Bryggen ist das einzige erhaltene Handelskontor aus der Hanse-Zeit. Sie wurde im 14. Jahrhundert errichtet und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sehenswert sind auch die zwischen 1247 und 1261 errichtete Håkonshalle, der Rosenkrantz Turm und der Torget genannte Fischmarkt.
- Ålesund: Diese Stadt wurde nach einem Brand im Jahr 1904 im Jugendstil neu errichtet und bietet daher ein äußerst sehenswertes Stadtbild. Eine schöne Aussicht auf die Stadt, das Meer und die umliegenden Inseln hat man vom Stadtberg Aksla aus. Von Ålesund aus bietet sich ein Tagesausflug zum ca. 15 km langen Geirangerfjord und seinen Wasserfällen an.
- Trondheim: Die wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten sind der Nidarsdom, das Palais des Erzbischofs und Stiftsgården. Der Nidarsdom wurde über dem Grab des norwegischen Schutzheiligen St. Olav erbaut und ist deswegen das Nationalheiligtum Norwegens. Das Palais des Erzbischofs zählt zu den am besten erhaltenen Bauwerken dieser Art in Europa. Es ist außerdem Skandinaviens ältestes weltliches Gebäude.
- Svolvær: Der 4500 Einwohner zählende Fischerort ist der ideale Ausgangspunkt für einen Abstecher zu den Inselgruppen der Lofoten. Die Landschaft ist von Riffen von Bergen mit alpinem Charakter geprägt. An der Südspitze der Lofoten lassen sich auf den Vogelfelsen Kormorane, Trottellummen, Papageientaucher, Seeadler, Tordalken und viele weitere Vogelarten beobachten.
- Tromsø: Eher ungewöhnlich ist die Architektur der Eismeerkathedrale. Die evangelisch-lutherische Kirche wurde 1965 errichtet. Die Dachschrägen der Kirche reichen bis zum Boden und bestehen aus mit Aluminium verkleidetem Beton. Da sie aussehen wie Eisplatten, gaben sie der Kirche ihren Namen. Im arktischen Erlebniszentrum Polaria gibt es Informationen über die Polarregion sowie Aquarien mit Fischen und verschiedenen Meeressäugern, darunter Bartrobben.
- Hammerfest: Die "nördlichste Stadt Europas" ist Hammerfest genau genommen zwar nicht mehr, seit Honningsvåg im Jahr 1998 Stadtstatus erhielt, doch einen Abstecher wert ist sie immer noch. Vom Aussichtspunkt Salen aus hat man einen großartigen Blick über die Bucht, den Sund und die Nachbarinseln Sørøya und Seiland. Wer möchte, der kann sich dem Eisbärenclub in Hammerfest anschließen.
- Honningsvåg: Das Städtchen Honningsvåg liegt nur 40 Kilometer vom Nordkap entfernt und wird daher von vielen Besuchern angesteuert. Einen Drink gönnen kann man sich in der Artic Bar direkt am Hafen. Dort bestehen selbst die Trinkbecher aus Eis. Die Einrichtung wird jedes Jahr neu gestaltet.
Die Reise entlang der Hurtigruten ist ein einmaliges Erlebnis, an das man sich immer erinnern wird.
Foto: © cn0ra - Fotolia.com
Redaktion,
15.01.2015