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Was gehört in die Hausapotheke

Was gehört in die Hausapotheke

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Die Hausapotheke sollte fester Bestandteil eines jeden Haushaltes sein. Egal ob für Singles, Familien mit Kindern oder bei älteren Menschen, in kleinen Notsituationen leistet eine gut sortierte Hausapotheke sehr wertvolle Dienste für Gesundheit und Wohlbefinden. Je nach Zielgruppe gehören jedoch unterschiedliche Arzneimittel in das hauseigene Medikamentendepot. Des Weiteren sind die Haltbarkeit der Medikamente, mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln (insbesondere bei älteren Menschen und chronisch Kranken) sowie der Lagerungsort für die Hausapotheke wichtige zu beachtende Faktoren.

 

Der perfekte Lagerungsort

Allen Hausapotheken gemeinsam ist die Empfehlung über deren idealen Ort der Lagerung. Die Arzneimittel und medizinischen Hilfsmittel wie Verbände und Pflaster sind an einem dunklen, trockenen und vor allem kindersicheren Ort aufzubewahren. Leider werden, aufgrund der aus früheren Zeiten immer noch weit verbreiteten Gewohnheit, viele Hausapotheken in der Küche oder im Badezimmer aufbewahrt. Durch die in diesen Räumlichkeiten herrschenden Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit sind diese jedoch für eine ordnungsgemäße Lagerung der Hausapotheke nicht geeignet. Am besten bietet sich hier der Flur oder das Schlafzimmer als Platz an. Insbesondere wenn Kinder mit im Haushalt leben, empfiehlt es sich zudem einen abschließbaren Schrank zu verwenden.

 

Die Hausapotheke stets sortiert und aktuell halten

Damit die heimische Kleinapotheke in Notsituationen auch ihren Zweck erfüllt, sollte man diese regelmäßig pflegen. Dies wird leider oft vernachlässigt, so dass hierin oftmals alte und abgelaufene Medikamente zu finden sind. Im schlimmsten Fall zeigen diese Medikamente dann nicht nur keinen Wirkungseintritt, sondern rufen zum Teil auch gefährliche Gesundheitszustände hervor. Zudem sollten insbesondere ältere und chronisch kranke Menschen, welche in der Regel Dauermedikationen einnehmen, bei der Zusammenstellung ihrer Hausapotheke stets auf mögliche Wechselwirkungen mit ihren täglichen Arzneimitteln achten. Bei Unsicherheiten ist hier der Arzt oder Apotheker zu Rate zu ziehen.

 

Die Grundausstattung der Hausapotheke

Da die hauseigene Apotheke für kleine Notfälle sowie leichte, kurzfristige Erkrankungen und Schmerzen verwendet wird, sind nachfolgende Dinge elementare Bestandteile jeder Hausapotheke. Dazu zählen diverses Verbandsmaterial, Schmerz-, Fieber- und Erkältungsmittel, Medikamente gegen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen und Hilfsmittel wie das Fieberthermometer, eine Splitterpinzette und die Zeckenzange.

 

Die Komponenten des Verbandsmaterials

Bei der Zusammenstellung des Verbandsmaterials kann man sich an den Bestandteilen des Verbandskastens, welcher in jedem KFZ mitzuführen ist, orientieren. Hierzu zählen Mullbinden, Wund- und Heftpflaster in diversen Größen, sterile Kompressen, eine Verbandschere sowie Einmalhandschuhe. Ebenso sollte man zur Versorgung von kleinen Verletzungen, wie sie zum Beispiel bei Stürzen, der Garten- oder Küchenarbeit auftreten können, auch Haut- und Wunddesinfektionsmittel vor Ort haben.

 

Das Portfolio an Schmerz- und Fiebermitteln

Zu den in der Hausapotheke am häufigsten eingesetzten Medikamenten für Schmerzen und Fieber zählen Azetylsalizylsäure (ASS), Ibuprofen und Paracetamol. Aufgrund der blutverdünnenden Wirkung raten Ärzte und Apotheker bei älteren Patienten jedoch von ASS ab. Da Azetylsalizylsäure, insbesondere bei regelmäßiger Einnahme Blutungen und Geschwüre hervorrufen kann, ist es nach aktuellem Stand der Medizin kein empfohlenes Medikament für die Hausapotheke mehr. Besser eignen sich hier Paracetamol und Ibuprofen. Das Paracetamol wirkt am besten bei Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Dieses Medikament gilt, die Einhaltung der Dosierungsvorschriften vorausgesetzt, als gut verträglich. Ärzte verordnen dieses Mittel sogar in der Schwangerschaft. Ibuprofen hingegen ist besonders für die Einnahme bei Entzündungen prädestiniert, wirkt aber auch schmerz- und fiebersenkend.

 

Medikamente für Erkältungen und grippale Infekte

Gegen die oben genannten Erkrankungen empfiehlt es sich, Nasensprays beziehungsweise -tropfen mit abschwellender Wirkung (Wirkstoff Xylometazolin) auf Vorrat zu haben. Diese sollten jedoch nicht länger als 5 bis 7 Tage verwendet werden. Zudem sind, gerade in Wintermonaten, befeuchtende Nasensprays (zum Beispiel mit Meerwasser) gute Helfer bei lästigen Atemwegsinfekten. Ältere Menschen sollten jedoch beachten, dass abschwellende Nasensprays durch ihre gefäßverengende Wirkung Bluthochdruck zur Folge haben können. Zudem empfiehlt es sich, Lutschtabletten gegen Halsschmerzen und Hustenreiz sowie schleimlösende Medikamente in der Hausapotheke zu lagern.

 

Mittel gegen Magen- und Darmbeschwerden

Für Beschwerden im Magen- und Darmbereich sollte man für den Fall des akuten Durchfalls ein Medikament zu Hause haben, welches die Darmbewegung hemmt (Wirkstoff Loperamid). Dieses sollte jedoch maximal 2 Tage ohne ärztliche Rücksprache eingenommen werden. Zudem wird aufgrund der mit Durchfall verbundenen Störung des Elektrolythaushalts die Einnahme von fertigen Mischungen aus Zucker und Mineralien empfohlen.

 

Weitere Bestandteile der Hausapotheke

Des Weiteren empfiehlt es sich, gerade in der Sommerzeit, eine Salbe gegen Sonnenbrand sowie Insektenstiche im Haus zu haben. Eine Zeckenzange und Pinzette für kleine Splitter runden eine gute Hausapotheke ab.

 

Foto: © Syda Productions - Fotolia.com

Redaktion, 12.06.2014