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Das menschliche Ohr ist ein äußerst sensibles und empfindliches Organ, das immer wieder mal von verschiedenen Krankheiten heimgesucht wird. Insbesondere liegt das am Außenohr, weil dieses im Gehörgang und in der Ohrmuschel eine sehr dünne Haut hat und dadurch empfänglich für Infektionen ist. Bemerkt man diese nicht rechtzeitig oder lässt man sie nicht gut genug behandeln, können Ohrinfektionen weitere Schäden verursachen und das Ohr funktionsunfähig machen. Dieser Beitrag zählt die typischen Ohrenkrankheiten auf, wie man sie erkennt und was man gegen sie tun kann
Häufige Ohrkrankheiten und ihre Symptome
Mittelohrentzündung
Eine Mittelohrentzündung lässt sich an spürbaren Schmerzen in den Ohren erkennen, die mit dem Herzschlag pulsieren. Sie kann durch zweierlei Ursachen entstehen. Entweder, man ist bereits erkältet und die Erreger gelangen über die oberen Atemwege oder den Nasen-Rachen-Raum ins Mittelohr, wo sie dieses infizieren. Oder man befreit die Ohren nicht gründlich genug von Ohrenschmalz, sodass sich zu viel davon ansammelt und Infektionen durch nicht-atmungsaktive Haut entstehen. Im zweiten Fall geht der Mittelohrentzündung bereits ein Druckgefühl im Ohr voraus, was auf eine Verstopfung des Gehörgangs schließen lässt. Wer bereits hier handelt und die Ohren professionell reinigen lässt, kann die Entzündung und damit verbundenen Schmerzen vermeiden. Sofern die Infektion durch eine bestehende Krankheit kommt oder nicht vermieden werden konnte, lässt sich die Mittelohrenzündung mit entsprechenden Medikamenten behandeln.
Tinnitus
Typischerweise wird der Tinnitus von Betroffenen so beschrieben, dass sie von einem dauerhaften Pfeifen auf einem oder auf beiden Ohren begleitet werden. Je nach Ausprägung des Tinnitus kann das Pfeifen stärker oder auch schwächer sein. Insofern ist der Tinnitus leicht erkennbar. Er entsteht durch vorausgegangene Krankheiten, Infektionen oder Beschädigungen direkt im Ohr und produziert dort auch das Pfeifen. Eine Schädigung kann entweder durch eine dauerhafte oder durch eine plötzliche zu starke Lärmbelastung kommen. Sogar alltäglicher Stress kann zu einem Tinnitus führen. Ist er also erst einmal durch die verschiedensten Ursachen entstanden, kann man auch verschiedenste Therapien anwenden, um ihn zu behandeln. Beispielsweise mit Kortisonpräparaten, Infusionen oder mit einer Sauerstofftherapie. Gegebenenfalls müssen mehrere Therapien probiert werden. Aber am Ende lohnt es sich, weil man durch das Wegfallen des Tinnitus auch ein ganzes Stück Lebensqualität zurückerhält.
Hörsturz
Bereits der Tinnitus ist mit einem leichten bis erheblichen Verlust des Hörens verbunden, doch hört man dabei kein Pfeifen, handelt es sich recht wahrscheinlich eher um einen Hörsturz. Zu einem Hörsturz kann es auch ohne spürbare Vorsymptome kommen. Er kann bei älteren wie auch bei jungen Menschen auftreten, insbesondere stressbelastete Personen gehören zum Risikokreis. Betroffene beschreiben den Hörsturz mit einem plötzlichen Hörverlust auf einer Seite, oft verbunden mit Druckgefühlen oder Schwindel. Auch kann ein Hörsturz Auswirkungen auf das Gleichgewichtsempfinden haben. Geht man mit ihm nicht sofort zum Ohrenarzt – wie auch bei allen anderen Ohrenkrankheiten – kann der Hörsturz relativ schnell zum richtigen und dauerhaften Hörverlust mutieren. Wer also Beschwerden am oder im Ohr hat, sollte lieber einmal mehr zum Ohrenarzt gehen. Gesetzlich Versicherte können diesbezüglich aufatmen, da die Krankenkassen in der Regel sämtliche Kosten übernehmen.
Aufgrund der Tatsache, dass der Hörsturz ein risikoreiches Unterfangen ist, verlinken wir an dieser Stelle einen Spezialratgeber zu dem Thema. Dort werden sämtliche Hörsturz-Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, sowie weitere Tipps beschrieben. Dieser Ratgeber wurde von der Seite unbeschwert-hoeren.de verfasst.
Schwerhörigkeit und Hörgeräte als Hilfe
Sofern man sich nicht traut, zum Ohrenarzt zu gehen oder die Krankheiten selbst nicht als störend wahrnimmt und deshalb nicht geht, muss man damit rechnen, dass aus der hörvermindernden Krankheit eine richtige Hörschwäche wird. Schwerhörigkeit lässt sich nicht mehr vermindern oder behandeln, wenn sie einmal eingetreten ist und wenn sich vorausgegangene Krankheiten nicht mehr therapieren lassen.
Nicht jede Mittelohrentzündung und nicht jeder Tinnitus führen zwangsweise hierhin und der Beitrag soll auch keine Panik schüren, aber um das Risiko gering zu halten, sollte man im Krankheitsfall oder Beschwerdefall bereits entsprechend vorsorgen. Nur ein Hörgerät kann nachher einigermaßen gut ausgleichen, was die Schwerhörigkeit von der Hörfähigkeit genommen hat. Hier werden medizinische und hundertfach erprobte Tests durchgeführt, um die Schwere der Hörschwäche festzustellen. Das Hörgerät wird danach anhand der Erkenntnisse entsprechend eingestellt und am Ohr festgemacht
Fazit
Abgesehen von den hier benannten häufigsten Ohrenkrankheiten gibt es noch ein paar weitere, die weniger häufig auftreten. Beispiele dafür sind die altersbedingte Schwerhörigkeit, das Trommelfellloch, der Paukenerguss oder die Schallempfindungsschwerhörigkeit. Grundsätzlich gilt hierzu, was auch schon an der Stelle zum Hörsturz geschrieben wurde. Stellt man irgendeine Hörschwäche oder Beschwerden im Ohr fest, sollte man unverzüglich einen Ohrenarzt besuchen, um das untersuchen zu lassen. Wenn es nur eine Ohrenschmalzverstopfung war, ist es umso besser; doch handelt es sich tatsächlich um schwerwiegendere Krankheiten, können diese sofort behandelt werden. So bleibt der Hörverlust aus.
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Redaktion, 16.10.2017