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12 Top-Sehenswürdigkeiten in und um Garmisch-Partenkirchen

12 Top-Sehenswürdigkeiten in und um Garmisch-Partenkirchen

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Mit knapp 27.000 Einwohnern besitzt das oberbayerische Garmisch-Partenkirchen eine angenehm überschaubare Größe. Durch seine traumhafte Lage ist der heilklimatische Kurort ein idealer Ausgangspunkt für viele spektakuläre Ausflugsmöglichkeiten.

 

Inspirierend ist dieser Ort allemal. Richard Strauss schrieb hier seinen „Rosenkavalier“ und die „Alpensinfonie“. Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Lion Feuchtwanger, Heinrich Mann und Michael Endes Vater Edgar Ende wohnten und arbeiteten in den Garmischer Hotels und Künstlerpensionen. Michael Ende selbst ist gebürtiger Garmisch-Partenkirchener. Der 1970 niedergebrannte Nachtclub Casa Carioca war legendär und zog Berühmtheiten wie Richard Burton und Elizabeth Taylor an.

 

Die Landschaft um Garmisch-Partenkirchen ist nach wie vor von inspirierender Schönheit. Im Ort selbst sollte man vor allem die historische Ludwigstraße einmal gesehen haben. Vor rund 2000 Jahren führte hier die römische Handelsstraße Via Raetia hindurch, die von Augsburg nach Venedig führte. Kleine Gassen, bunte Häuser, lustige Haussprüche und die sogenannte Lüftlmalerei, also die hierzulande typische Fassadenmalerei, prägen das Bild. Kleiner Tipp: Zwischen den Hausnummern 4 und 8 ist über eine Steintreppe das Fugger-Gassl zu erreichen, von wo aus man einen traumhaften Blick auf Partenkirchen und die Berge genießen kann.

 

Herrlich entspannen lässt es sich im Michael-Ende-Kurpark im Herzen von Garmisch. Dort erwarten einen knorrige Bäumen, prächtige Blumenrabatten, zahlreiche Sitzgelegenheiten und Stille. Die Füße werden sich über den Barfußpfad freuen, geselligere Bedürfnisse über das angebotene Garten-Schach oder die historische Kegelbahn. Ein kleiner Spaziergang zur nicht weit vom Kurpark entfernten Frühlingstraße bietet sich an. Deren überwiegend aus dem 18. Jahrhundert stammende Häuser gelten als Inbegriff einer alpenländischen, bäuerlichen Siedlung.

 

Nur 22 Minuten dauert die Autofahrt vom Zentrum Garmisch-Partenkirchens bis zum westlich gelegenen Eibsee. Von hier aus geht es mit der Seilbahn hinauf auf den mit 2062 Metern höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze. Ein wenig überlaufen ist der Gipfel ja schon. Dennoch, einmal in seinem Leben sollte man hier stehen. Die Aussicht ist fantastisch. Bei guter Sicht ist der Blick auf mehr als 400 Alpengipfel freigegeben. Bis zu 250 km weit kann in die Ferne gesehen werden. Eine lohnende Alternative zum Auto ist die Fahrt mit der Bayerischen Zugspitzbahn, einer Zahnradbahn, die am Garmischer Zugspitzbahnhof beginnt und auf dem Zugspitzplatt endet. Von dort aus führt eine Seilbahn zum Gipfel hinauf.

 

Die Alpspitze, das Wahrzeichen von Garmisch-Partenkirchen gilt als eine der schönsten Berggestalten der nördlichen Kalkalpen. Der Gipfel ist nur über gut gesicherte Klettersteige erreichbar, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind notwendig. Für alle Nicht-Klettersteigfreunde ist ein Abstecher zur Aussichtsplattform AlpspiX empfehlenswert. Rund 50 Meter über der Seilbahn-Bergstation Osterfelderkopf wurden zwei riesige Stahlarme schwebend über einem 1000 Meter tiefen Abgrund gebaut, die einem einen grandiosen Ausblick in das Höllental eröffnen.

 

Ein unbedingt sehenswertes Naturspektakel im Süden von Garmisch-Partenkirchen ist die Partnachklamm. Rund 700 Meter lang und 80 Meter tief ist die im Reintal gelegene enge Schlucht, die bequem mit dem Auto oder nostalgisch in der Kutsche erreichbar ist. Es ist ratsam, eine Regenjacke mitzunehmen, auch wenn das Wetter trocken ist. Die Partnachklamm kann übrigens auch im Winter besucht werden. Eine faszinierende Welt aus meterlangen Eiszapfen und glasklaren dicken Eisschichten erwartet einen in der kalten Jahreszeit.

 

Noch eine felsige Klamm lässt sich im näheren Umkreis erkunden: Die südwestlich von Garmisch-Partenkirchen gelegene Höllentalklamm. Einen Hauch von Abenteuer vermitteln die verschlungenen Wege, Brücken, Tunnel und Stege, die vorbeiführen an Wasserfällen und enormen Fels- und Eisbrocken. Die Schluchten sind hier bis zu 150 Meter tief. Die Gesamtlänge der Höllentalklamm beträgt ca. 1 km. Zu erreichen ist sie nur zu Fuß über einen schönen Wanderweg entlang des Hammerbachs. Mögliche Startpunkte sind der Obergrainer Dorfplatz (ca. 1,5 Stunden Wanderung) oder der Grainauer Ortsteil Hammersbach (Dauer der Wanderung eine reichliche Stunde).

 

Im Norden von von Garmisch-Partenkirchen liegt Farchant, von dem aus man erlebnisreich zu den reißenden Kuhfluchtwasserfällen wandern kann, Kneipp-Becken auf dem Rückweg inklusive. Da diese Wanderung insgesamt nur etwa 2,5 Stunden Zeit in Anspruch nimmt, wäre noch Zeit um sich die Burgruine Werdenfels anzusehen, die dem Werdenfelser Land seinen Namen gab. Von der etwa 80 Meter über dem Loisachtal liegenden Ruine hat man eine gute Aussicht auf Garmisch-Partenkirchen und das Wettersteingebirge.

 

Sehenswert ist auch das Königshaus am Schachen, das König Ludwig II. in 1866 Metern Höhe errichten ließ. Von außen und im Erdgeschoss eher schlicht gehalten, entfaltet sich im Obergeschoss eine prunkvolle orientalische Pracht. Das Schlösschen ist nur zu Fuß zu erreichen, etwa 3-4 Stunden Gehzeit müssen für den Hinweg eingeplant werden. Für eine Stärkung ist im Schachenhaus gesorgt, heute eine Berghütte, die sich in den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden des Königshauses befindet.

 

Maximal 25 Minuten dauert die Fahrt mit dem Auto oder der Bahn nach Mittenwald, das durch den Geigenbau zu einiger Berühmtheit gelangte. Bis heute ist Mittenwald eines der zwei bedeutendsten Zentren des Streich- und Zupfinstrumentenbaus in Deutschland. Allein die sehenswerte Altstadt ist schon einen Besuch wert. Und wer sowieso schon da ist, sollte im Geigenbaumuseum vorbeischauen, das in einem der schönsten und ältesten Häuser Mittenwalds untergebracht ist. Neben einer historischen Schauwerkstatt und Sonderausstellungen gibt es hier eine umfangreiche Instrumentensammlung zu bestaunen.

 

In etwa 25 Minuten ist der Staffelsee im Norden von Garmisch-Partenkirchen mit dem Auto zu erreichen. Der inselreichste See im Alpenvorland bietet sich an heißen Tagen zum Schwimmen, Plantschen und Bootfahren an. Und das alles vor einem großartigen Bergpanorama. Genauso weit von Garmisch entfernt und ebenfalls im Norden bei Großweil liegt das Freilichtmuseum Glentleiten. Auf einer Fläche von etwa 38 Hektarn wurden hier rund 60 historische Gebäude aus ländlichen Gebieten Oberbayerns wieder aufgebaut. Das größte Freilichtmuseum Südbayerns gewährt einen umfassenden Einblick in den bäuerlichen Alltag des historischen Oberbayerns.

 

Garmisch-Partenkirchen ist ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Wer es ein wenig ruhiger mag, sollte den Kurort lieber außerhalb der Hauptsaison im Juli und August besuchen.

 

 

 

Foto: © Jenny Sturm/fotolia.de

 

 

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Redaktion, 24.08.2016