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Deutsche Innenstädte verwandeln sich inzwischen immer öfter in idyllische Grünanlagen. Daran ist nicht zuletzt auch die moderne Strukturplanung der Städte schuld. Man will das Herz der Stadt vermehrt zur grünen Lunge umfunktionieren, die Menschen Raum zur Erholung und der Natur Platz zum Sprießen bietet. Für das Stadtklima ist das eine wunderbare Sache. Und auch für Städtereisen liefern Parks und Grünanlagen deutscher Großstädte ideale Ausflugsziele. Ein paar der schönsten Spots verrät Ihnen der nachstehende Beitrag.
Eine städtische Grünanlage ist heute viel mehr als nur Rasenfläche und ein paar Bäume. Sie ist Versammlungsort, Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst, Kulturtreff und nicht zuletzt auch ein Stück Naturfläche, die man der Umwelt zurückgibt. In Parks tummeln sich Tiere, die hier eine sichere Zuflucht vor dem hektischen Stadtgeschehen finden. Seltene Pflanzenarten gedeihen im Park ungestört von Lärm und Autoabgasen. Und die Parkbäume und -sträucher sind wichtige Luftreiniger, die das CO² aus dem Großstadt-Smog in wertvollen Sauerstoff umwandeln. Ein echtes Regenerationsparadies also, das vom Einklang mit der Natur erzählt. Gerne werden Stadtparks deshalb inzwischen mit dem Konzept botanischer Gärten kombiniert.
Die Parkzierde des Nordens - Planten un Blomen in Hamburg
Wer schon einmal im Planten un Blomen war, der weiß, dass man hier gut und gerne mal mehrere Tage verbringen kann. Zu entdecken gibt es in Hamburgs berühmtem Stadtpark nämlich unwahrscheinlich viel. Auf gut 47 Hektar erstreckt sich der Park durch weite Teile des Hamburger Zentrums und umschließt sogar das Hamburger Messegelände. Dabei ist der ursprüngliche Botanische Garten inzwischen buchstäblich weit über seine Grenzen hinaus gewachsen.
Wer sich Zeit nimmt, um das gesamte Areal zu erkunden, wird nicht nur einen Rosengarten, Apothekergarten und einen Japanischen Garten mit Teehaus treffen. Daneben befinden sich im Park auch imposante architektonische Kunstwerke wie die Wasserkaskaden, ein Musikpavillon, eine Rollschuhbahn, Spielplätze und das Museum für Hamburgische Kunst. Wer nach einem ausgedehnten Spaziergang durch das Parkgelände Hunger bekommt, der kann sich aus bis zu sieben Restaurants und Kiosken, die sich im und am Planten un Blomen tummeln, nach Herzenslust verköstigen.
Höhenpark Killesberg - Zwischen Tradition und Zukunftsgedanken
Der Höhenpark Killesberg bei Stuttgart verdankt seinen Namen nicht nur der Lage auf dem gleichnamigen Berg. Auch höhenlastige Aktivitäten wie das Besteigen des Killesbergturms oder das Fahren mit den parkeigenen Sessel- und Panoramabahnen machen aus dem Killesberger Höhenpark ein luftiges Erlebnis. Der Killesbergturm ist dabei nicht nur eine herrliche Aussichtsplattform, sondern durch seinen spiralförmigen Aufbau auch ein echtes Kunstwerk. Passt auch gut zu den übrigen Kunststationen im Park, zu denen solch eindrucksvolle Installationen wie die Kinderrutschbahn aus Beton und architektonische Skulpturen wie der Stangenwald oder das Kugelobjekt mit seinen Wasserspielen im Egelsee gehören. Es gibt sogar ein kleines Tiergehege auf dem Gelände.
Für kulturelle Highlights sorgen außerdem das alljährliche Lichterfest sowie das Eliszis Jahrmarktstheater, das im Sommer auf der Terrasse unterhalb des Killesbergturmes stattfindet. Ein Spaß nicht nur für junge Parkbesucher. Umrahmt wird das Ganze von einem Meer aus Dahlien und idyllischen Akazien Pagode im traditionellen Parkstil. Die kann man sich stilecht bei der Rundfahrt mit der urigen Parklok Blitzschwoab ansehen.
Ein Zeitzeuge der deutsche Geschichte - Der Berliner Mauerpark
Städtereisende, die nach der perfekten Kombination aus Freilichtmuseum und futuristischer Parkarchitektur suchen, werden im Berliner Mauerpark garantiert fündig. Der Park ist entlang des ehemaligen Grenzverlaufs der Berliner Mauer zwischen dem Prenzlauer Berg und Wedding als Denkmal der DDR-Geschichte errichtet worden. Aus dem tragischen Todesstreifen dem tragischen Todesstreifen, der Berlin einst in Ost und West teilte, ist so ein Stadtsymbol des friedvollen Miteinanders geworden. Das mit viel Originalität und zeitgemäßem Design.
Da wäre zum Beispiel der Mauergarten, der als ökologisches Gemeinschaftsprojekt Berliner Hobbygärtner in seinen Hochbeeten allerlei interessante Pflänzchen treibt. An der Hinterlandmauer toben sich dagegen regelmäßig die Größen Berliner Street Art aus und verschönern das Parkgelände mit zeitgenössischem Graffiti. Ein modernes Veranstaltungsgelände liefert im Park darüber hinaus der Mauersegler, in dem vom Open-Air-Konzert über Flohmärkte bis hin zu kulinarischen Exkursionen jährlich so einiges stattfindet.
Britisches im Englischen Garten von München
Man kann über die Briten sagen, was man will, aber Gärtnern können sie. Mit ihren Englischen Gärten setzten sie schon vor Jahrhunderten imposante Maßstäbe in Sachen Landschaftsbau und inspirierten auch außerhalb der Insel zahlreiche Gärtner zu royalen Meisterwerken. Bestes Beispiel dafür ist der Englische Garten in München. Ihn gibt es schon seit über 200 Jahren, wobei hier nicht nur klassische Elemente englischen Landschaftsdesigns zu finden sind.
Der Monopteros im Park ist beispielsweise der römischen Antike nachempfunden und mit einem eigenen Japanischen Teehaus sowie einem Chinesischen Turm gibt es im Englischen Garten von München sogar fernöstliche Akzente. Hinzu kommen weitere Sehenswürdigkeiten wie das Rumfordhaus oder das Amphitheater. Letzteres wirkt wegen seiner begrünten Stufen und bewaldeten Umgebung unglaublich atmosphärisch und ist deshalb Austragungsort des Münchner Sommertheaters. Mit dem Hofgarten Hirschau und zahlreichen Gewässern kommen noch weitere Naturoasen hinzu, in denen es sich wunderbar entspannen lässt.
Um den Einklang von architektonischen Kunstwerken und natürlicher Begrünung gekonnt in Szene zu setzen, setzen Stadtverwaltungen auch gerne auf außergewöhnliche Beleuchtung. Die ist teilweise nicht weniger kunstvoll als die Skulpturen und Pflanzen Arrangements. Von den Lichtern der Zukunft beziehungsweise den neuen Lichtern der Stadt spricht man in diesem Zusammenhang sehr oft. Ein paar Straßenlaternen reichen bei diesem intelligenten und energieeffizienten Konzept natürlich nicht aus. Was es braucht, sind Bodenbeleuchtungen mit einmaliger Symmetrie und LED-Leuchtmittel. Häufig wird dabei auf Photovoltaikanlagen zur umweltfreundlichen Stromversorgung der Parkbeleuchtung durch Sonnenenergie gesetzt.
Dank ihres zukunftsweisenden Designs, ihrem großen Erholungspotenzial und ihrer inspirierenden Kunst sind die Stadtparks unserer Zeit Dreh- und Angelpunkt für zahlreiche Freizeitaktivitäten. Beispielsweise nutzen viele die Grünanlagen für ihr Meditationstraining. Andere planen den Besuch von Stadtparks wiederum als Teil ihrer Städterundreise oder nutzen die kunstvolle Architektur der Parks als Fotomotiv. Manchmal reicht es auch, das städtische Grün einfach nur zur Rast oder zum Lesen eines guten Buches zu nutzen. Die Beschäftigungsmöglichkeiten im Stadtpark sind endlos.
Foto: © Pixabay.com / Michael Siebert
Redaktion, 17.09.2020