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Die einen glauben fest daran, andere lehnen ihre Existenz strikt ab: Die Liebe auf den ersten Blick.
Manche sagen vielleicht, diese romantische Gefühlsduselei ist nur etwas für die ganz Jungen. Eins ist sicher, Verliebtsein, Schmetterlinge im Bauch und auch die große Liebe sind nicht nur der Jugend vorbehalten. Warum also sollte das nicht auch für die Liebe auf den ersten Blick gelten?
Die meisten Deutschen glauben an die Liebe auf den ersten Blick
Eine statista-Umfrage von 2012 ergab, dass 55 Prozent der Deutschen an die Liebe auf den ersten Blick glauben. In einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von Readers Digest beantworteten 2009 stolze 66 Prozent der 50 bis 59-Jährigen diese Frage positiv. Bei den 14- bis 29-Jährigen waren es im Vergleich nur 48 Prozent. 59 Prozent der älteren Umfrageteilnehmer gaben an, die spontane Liebe auch schon einmal erlebt zu haben. Einem spektrum-Bericht zufolge ist übrigens in keinem anderen Land der Welt der Glaube an die Liebe auf den ersten Blick so stark ausgeprägt wie in Deutschland.
So erklärt die Wissenschaft den emotionalen Ausnahmezustand
„Elektrisierend“, so wird das Gefühl häufig beschrieben. Weiche Knie, erhöhte Schweißproduktion und die berühmten Schmetterlinge im Bauch sind die typischen Symptome für das plötzliche Verliebtheitsgefühl. Aber wie kommt es, dass das bloße Aufeinandertreffen zweier völlig Fremder ausreicht, um eine derartige Gefühlsachterbahn auszulösen? Wissenschaftlich gesehen liegt die Ursache für die Liebe auf den ersten Blick darin, dass die fremde Person auf unbewusster Ebene Emotionen weckt, die mit angenehmen Kindheitserinnerungen in Zusammenhang stehen. Meist wird diese wohlige Gefühlserinnerung jedoch nur bei einem der beiden Aufeinandertreffenden hervorgerufen. Dass Amors Pfeil dann dennoch oft beide trifft, erklärt eine Studie von 2007, auf die sich der Guardian in einem Artikel beruft mit Narzissmus. Jemand, bei dem die Liebe auf den ersten Blick zuschlägt, zeigt dem anderen meist durch entsprechenden Blickkontakt und sein Lächeln, dass er ihn oder sie attraktiv findet. Das kann der Liebe durchaus auf die Sprünge helfen. Denn wie die Studie herausstellt, werden Menschen von Menschen angezogen, die einen selbst anziehend finden.
Plötzlich verliebt - Ein Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren
Wissenschaftlich gesehen ist es also möglich, sich urplötzlich vom Fleck weg zu verlieben. Zu verlieben wohlgemerkt, von Liebe kann hier noch keine Rede sein. Denn die entwickelt sich erst mit der Zeit. Auch dass viele diese starke spontane Sympathie bereits erlebt haben, zeigt, dass es das Phänomen „Liebe auf den ersten Blick“ tatsächlich gibt. Aber warum trifft sie dann nicht jeden? Offensichtlich spielen hier viele Faktoren zusammen. Nicht jeder ist der Typ für spontane Gefühlswallungen. Manche verlieben sich ausschließlich in Menschen, die sie bereits besser kennenlernen durften. Dass der Glaube daran und das Erleben von Liebe auf den ersten Blick zudem von Land zu Land ganz unterschiedlich ist, zeigt, dass auch Tradition, Mentalität und die Landeskultur eine Rolle spielen.
Liebe auf den ersten Blick trifft auch die Generation 50plus
Führt mehr Lebenserfahrung zu einer geringeren Offenheit für spontane Verliebtheitsgefühle? Schon möglich. Aber liest man sich Forenbeiträge zum Thema durch, stellt sich heraus, dass die Liebe auf den ersten Blick auch viele über 50-Jährige trifft. Schön zu wissen, dass dieses feurige Gefühl einem auch noch im reiferen Alter begegnen kann. Es lohnt sich also, die Augen offen zu halten.
Foto: © Robert Kneschke/fotolia.de
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Redaktion, 17.11.2016