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Die Partnersuche ab 50 funktioniert genauso gut wie in jedem anderen Alter, und zwar auch und gerade über das Internet. Es ist alles dabei: Herzklopfen und große Gefühle, banges Warten auf eine Nachricht des Partners, viele wunderschöne Erlebnisse und schließlich - nach dem ersten Jahr - die verträumte Erinnerung an den Sonnenuntergang am Strand.
Wann finde ich die Traumfrau oder den Traummann?
Diese Frage stellen sich alle Menschen jeden Alters, die eine neue Liebe finden möchten. Wer nach der Liebe sucht, muss damit leben, dass es ein statistischer Zufall ist und bleibt, bei welchem Treffen die Sympathie so groß ist, dass frau/man sich schließlich verlieben kann. Trotz wissenschaftlicher Untersuchungen hat noch niemand herausgefunden, wie dieses Verlieben eigentlich funktioniert, und das ist vielleicht auch ganz gut so. Es spielen zweifellos viele Äußerlichkeiten eine Rolle, jedoch, die berühmte Chemie muss stimmen. Sie müssen sich im wahrsten Sinne des Wortes „riechen“ können - ein Hinweis auf den Einfluss der Biochemie. Doch unser Unterbewusstsein spult daneben einen Partnercheck ab, der auf die Rahmenbedingungen zielt: Würde dieser Mensch in meine Familie passen, ist er finanziell solide? Wohnt die Person zu weit weg oder auch zu nah bei mir, ist sie seelisch und körperlich gesund? Was würden meine Eltern, Kinder, Geschwister, Freunde dazu sagen? Diese Abwägungen beeinflussen die Entscheidungsfindung, sie können eine anfängliche Begeisterung verstärken und auch dämpfen. Gegen die Macht einer echten Verliebtheit kommen sie allerdings nur wenig an. Diese gibt es auch ab dem 50. Lebensjahr noch auf den ersten Blick. In diesem Moment ist es sehr gut zu wissen, dass die äußeren Rahmenbedingungen stimmen, was bei einer Singlebörse aus dem Online-Profil und aus der vorhergehenden Kommunikation bereits herauszulesen war. Damit kehren wir zur Frage zurück, was denn die Statistik dazu sagt, wann man seinen Traumpartner findet beziehungsweise sich verliebt. Die statistische Antwort: Durchschnittlich verlieben sich Partnersuchende in das dritte bis achte Date. Sollten Sie mehr als zehn potenzielle Partner/innen getroffen haben, ist eine kleine Pause zu empfehlen. Ihr Unterbewusstsein fängt dann an, Ihnen Streiche zu spielen, Sie werden zu kritisch. Sollten Sie sich in Ihr erstes Date verlieben, seien Sie einfach froh. Sie haben nichts verpasst.
Wie geht es nach der erfolgreichen Partnersuche weiter?
Sie müssen nun Ihre neu gewonnene Beziehung gestalten, was viel Engagement erfordert. Schließlich waren Ihr Leben und das Ihrer neuen Freundin oder Ihres neuen Freundes auch vorher schon ausgefüllt. Sie werden sich gut organisieren und einiges abwägen müssen: Können Sie sich von einigen Gewohnheiten trennen, die Sie in Ihrem vorherigen Alleinsein entwickelt haben, oder sind diese geeignet, sie mit dem Partner zu teilen? Wie führen Sie Ihre neue Liebe in den Familien- und Freundeskreis ein? Was unternehmen Sie gemeinsam, wie finanzieren Sie es, wo halten Sie sich überwiegend auf und wie einigen Sie sich über das Fernsehprogramm? Reden Sie am besten im ersten Jahr nicht über das Zusammenziehen und beobachten Sie, wie viele Tage am Stück in einer Wohnung (oder auf Reisen) Sie sich gut vertragen. Anfänglich kann ab dem vierten bis fünften Tag leichter Stress entstehen. Daher sollten Sie vorerst Ihre Wohnungen behalten. Vermeiden Sie jeden Anflug von Eifersucht und versichern Sie Ihrerseits, dass Sie grundsätzlich treu sind. Eine Affäre oder Zweitbeziehung wäre in dieser Situation eine große Dummheit, die meisten Menschen wissen das auch. Sie müssen aber Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner einen Freiraum lassen. Hinterfragen Sie also zum Beispiel nicht jeden WhatsApp-Chat, auch wenn sie/er sich nicht weiter dazu äußert.
Was ist eigentlich zur Freundschaft mit Sex zu sagen?
Dieses Modell gibt es, und zwar eher bei Menschen von 50+ als bei jüngeren Leuten. Das hängt mit den Lebensperspektiven zusammen. Wir werden weder gemeinsame Kinder haben noch voraussichtlich ein gemeinsames Haus anschaffen, diese Pläne gehören eher in die Lebensphase vor dem 40. Lebensjahr. Doch wir haben viele Interessen entwickelt und sind anpassungsfähig, auch wünschen wir uns einen Menschen, mit dem wir Erlebnisse teilen können. Dieses Bedürfnis ist sehr stark, und so kommt es vor, dass wir jemanden treffen und uns eigentlich nicht verlieben, jedoch blendend verstehen. Dieses Verständnis kann sogar die Sexualität einschließen, was niemand verurteilt. Solche Beziehungen sind allerdings wacklig, denn wir alle suchen mehr oder weniger bewusst weiter nach der großen Liebe. Diese zu finden sollte das Ziel bleiben. Die Freundschaft mit Sex könnte uns wertvolle Lebenszeit kosten, zumal sie praktisch nie in eine wirklich erfüllte Partnerschaft mündet.
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Redaktion, 16.11.2017